Tasting: Oktoberguss Bavaria 1810 vom Brauhaus Gusswerk

Das Brauhaus Gusswerk aus Hof bei Salzburg hat offenbar gedacht: Was Hans und Franz und Fritz können, das können wir auch. Wir machen auch ein Oktoberfestbier, aber da wir es so nicht nennen dürfen (jaja die bösen Markenrechte und Anwälte) geben wir dem Märzen einfach einen ähnlichen aber unverfänglichen Namen. Und erinnern mit dem Bezug auf die “Hochzeit des bayerischen Kronprinzen Ludwig im Oktober 1810” trotzdem an das Fest in München. Das aus der Hochzeits-Sause dann das Fest auf Theresienwiese wurde, weiß inzwischen fast jedes Kind. Clever gemacht.

Gusswerk Oktoberguss Das Etikett bleibt im bekannten Gusswerk-Format, zeigt aber eben weißblaue Rauten und den Schriftzug “Bavaria 1810”. Zumindest weiß jeder woran er ist. Auf der Rückseite der Flasche wird über die biologische Produktion berichtet, über den Hallertauer Aromahopfen, aber m.E. zu wenig über die Zutaten. Schade. Aber desingtechnisch sehr gut gemacht.

Optik: Das Bier ist hefetrüb, hat eine mäßig stabile schmutzig-weiße Schaumkrone und ist Bernsteinfarben.

Aroma: Es riecht auffallend säuerlich. Ich habe spontan an ein belgisches Witbier oder Farmhouse Ale denken müssen. Hat man da die falsche Hefe verwendet oder ist das Absicht ? Wäre interessant dazu mehr zu erfahren. Auf der Website http://www.brauhaus-gusswerk.at/ findet man übrigens nichts zu dem Bier. Die Jungs vom Gusswerk sind wohl noch im Umzugs-Stress !?

Antrunk: vollmundig, malzaromatisch, sortentypisch, leicht würzeartig

Rezenz: frisch.

Nachtrunk: ausgewogen und recht kräftig betont. Wäre wegen der sauren Note auch ein spannendes Sommerbier.

Prädikat: Trotz weißblauer Rauten auf dem Etikett ein Fake-Bayer aus dem Salzburger Land. Trotzdem kein schlechtes Bier. Richtig gut ist es aber leider auch nicht, da hilft auch das Bio-Siegel nicht. 

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